8.2.13: Unedierter Halbkreuzer 1726 und Pfennig 1612 bei Hirsch in München

Eigentlich sollte man meinen, dass das 18. Jahrhundert ziemlich vollständig dokumentiert ist; umso überaschender ist das Auftauchen von unedierten Jahren wie des Halbkreuzers 1726 hier bei Hirsch. Franz Anton Harrach weist als einziger Prägeherr “Löcher” in den Prägejahren von 1720 bis 1727 auf. Dies betrifft jedoch nur die Kleinmünzen vom Pfennig bis zum Halbbatzen. Warum in diesen 7 Jahren wesentlich weniger Kleinmünzen geprägt wurden, wäre noch zu hinterfragen.

Eine zweite unikate Kleinmünze ist auf dieser Auktion vertreten: die Nr.3726: “Einseitiger Pfennig 1612 (?). M über 3feldigem Wappen zwischen Jahrzahl (nur noch r. die I zu erkennen) in Raute. BR -. Pr. -. Zöttl -. Stellenweise etwas schwach ausgeprägt. 0,27 g. RRRR ss Bislang unbekannter Typus eines Pfennigs von Marcus Sitticus! “

Dieser Pfennig bildet offenbar das Gegenstück zum Zweier 1612 mit dem ovalen Wappen, der schon länger bekannt ist ( Ein Foto dieses Zweiers finden Sie im Blog in meinem  Artikel über die Salzburger Münzen im Germanischen Museum in Nürnberg). Die Stücke sind in der gesamten Literatur nicht aufgenommen worden. Sie stellen den Prototyp der Pfennige und Zweier des Erzbischofs Markus Sitticus dar. Der vorliegende Pfennig hat sicher kein M über dem Wappen, sondern eine Verzierung und die Jahreszahl scheint (von der Platzaufteilung) dreistellig gewesen zu sein ( 6_12 ). Der geringe Platz dürfte auch der Grund gewesen sein das ovale Wappen zu ändern.