Keutschach Pfennig 1505 als Friesacher Prägung verifiziert

In “1000 Jahre Salzburger Münzrecht” (Salzburg 1996) schreibt Christoph Mayrhofer in dem Aufsatz “Die Friesacher Münzprägung unter Erzbischof Leonhard von Keutschach” über die Ausprägung von Pfennigen der Jahre 1505 und 1506. Diese stellen die letzte ( und einzige neuzeitliche) Prägung der Münzstätte Friesach dar. Die Prägung von 1505 ist dort mit einer Abbildung eines Pfennigs dokumentiert, der bis in die späten 1990er Jahre in mehreren (wenigen) Exemplaren in Sammlungen vorlag.
Die Zugehörigkeit der Abbildung des Pfennigs zur Münzstätte Friesach wurde in den letzten 17 Jahren gelegentlich hinterfragt,( siehe hier im Blog:  ”Pfennig 1505, Zweier 1518 und Prägung in Friesach - eine Richtigstellung” ) da die Münze typologisch nicht nur völlig aus der Reihe der Salzburger Prägungen fällt, sondern auch sehr gut in die Gruppe der (bis heute noch nicht genau erforschten) späteren Prägungen des Pfennigs 1505, der Pfennigklippe! 1505, des  Zweiers 1518 und 1556 und der Zweierklippen 1518 und 1556 hineinpasst. Alle diese Münzen liegen in Silber (nicht verifiziert) und Kupfer vor. Die Schrötlinge sind typisch achteckig (Quadrat mit abgeschnittenen Ecken).

Ein neues Bild ergibt sich durch einen Münzfund: Hier kommt der 1505er Pfennig (genau der Stempelabbildung entsprechend) im Verband mit  zeitgenössischen Salzburger Pfennigen und Zweiern vor. Somit ist die Zuordnung diese Pfennigstempels zu Friesach gesichert.

Offen bleibt die Fragenach den späteren Kupfer- und Klippenabschlägen, wahrscheinlich wurde der Original-Friesacher Pfennig als Vorbild verwendet. Vermutlich liegt eine echte Prägung aus Friesach nur bei den silbernen Stücken vor.