Salzburger Numismatische Nachrichten

(Salzburger) Münzgeschichte aus Handel, Museen und Wissenschaft - von Münzhandel Peter Macho

Salzburger Numismatische Gesellschaft (SNG) 1989-2014 Die älteste Freunde-Sektion wird 25

Oktober 8th, 2014 by Peter Macho

DER FOLGENDE BERICHT WURDE VON MAG. ULRICH HÖLLHUBER, LEITER DER SALZBURGER NUMISMATISCHEN GESELLSCHAFT UND LEITER DES MUSEUMS BACHSCHMIEDE IN SALZBURG/WALS VERFASST UND IST IN: SALZBURG ARCHIV , SCHRIFTENREIHE DES VEREINES “FREUNDE DER SALZBURGER GESCHICHTE”, BD. 35, SALZBURG 2014, S.465-490 ERSCHIENEN. Text: U.Höllhuber, Fotos: SNG / privat. Der Bericht wurde fürs Internet adaptiert, Kopien oder auszugsweise Verbreitung sind unter Angabe OBIGER QUELLE gestattet.

Salzburger Numismatische Gesellschaft (SNG) 1989-2014 Die älteste Freunde-Sektion wird 25.

von Ulrich Höllhuber

Es begann im Frühjahr 1988. Mag. Peter Macho, damals Kassier der Freunde der Salzburger Geschichte und leidenschaftlicher Sammler von Salzburger Geprägen, hatte die Idee, eine Münzausstellung im Romanischen Keller der Salzburger Landes-Hypothekenbank in Salzburg durchzuführen.

In der Folge wurde zwischen April und Dezember 1988 ein sehr erfolgreiches Ausstellungsprojekt realisiert, das letztlich zur Gründung der Salzburger Numismatischen Gesellschaft im Jahr 1989 führen sollte. Nachdem Vereinsobmann Dr. Peter F. Kramml die Ausstellungsidee aufgegriffen und die Unterstützung der Freunde der Salzburger Geschichte bei der Umsetzung zugesichert hatte, begann eine von viel persönlichem Engagement getragene Vorbereitungsphase.

Mag. Peter Macho und Günther Rohrer stellten aus ihren privaten Sammlungen Münzen von der Antike über das Mittelalter bis zur Neuzeit zur Verfügung. Das Salzburger Museum Carolino Augusteum beteiligte sich ebenfalls mit seltenen Geprägen, das Kunsthistorische Museum stellte Galvanos der gesuchtesten numismatischen Raritäten Salzburgs zur Verfügung. Weitere Exponate kamen vom Keltenmuseum Hallein, aus den Münzkabinetten in Wien und München, dem Heimatmuseum Golling, der Prä- historischen Staatssammlung München und dem Institut für Numismatik und Geldgeschichte der Universität Wien.

Katalog der Münzausstellung Hypo Bank / Freunde der Salzburger Geschichte Salzburg 1988

Katalog zur Ausstellung „Münzen und Medaillen Salzburgs. Gepräge aus zwei Jahrtausenden”, Salzburg 13. 12. 1988 bis 7. 1. 1989.

Salzburger Münzausstellung 1988 im Romanischen Keller der Hypo Bank

Mehr als 400 Exponate der Ausstellung „Münzen und Medaillen Salzburgs, Gepräge aus zwei Jahrtausenden” boten einen informativen Überblick über 2000 Jahre Salzburger Münzgeschichte.

Die Ausstellungsobjekte im Wert von mehr als 2,5 Millionen Schilling wurden in elf, vom Grafiker Volker Ueberreither gestalteten Münzvitrinen, präsentiert, die freundlicherweise von der Landesregierung nach dem Ende der Landesausstellung „Die Bajuwaren” in Mattsee zur Verfügung gestellt wurden. Bei der Eröffnung der Ausstellung durch den Generaldirektor der Landes-Hypothekenbank am 13. Dezember 1988 waren 55 interessierte Ehrengäste, Numismatiker und Sammler zugegen. Plakate, Radio- und Zeitungsberichte sowie ein umfangreicher Ausstellungskatalog, der in einer Auflage von 1200 Exemplaren erschien, sorgten für eine gute Besucherzahl. Die relativ kurze Ausstellung, die nur drei Wochen dauerte, zog die beachtliche Zahl von 831 Besuchern an. Aus dem Erfolg dieser ersten Ausstellung resultierte im Juni und Juli 1989 eine erweiterte Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Keltenmuseum Hallein und dessen sehr engagierten Direktor, Mag. Kurt Zeller, in der Goldgepräge der Salzburger Erzbischöfe und die drei größten Raritäten unter den Salzburger Münzen gezeigt wurden. Auf Initiative von Dr. Helmut Zöttl wurden mit dem Panzerwagen aus der Nationalbank in Wien ein Löwentaler, ein Taler 1803 sowie ein Rübentaler angeliefert. Rudolf Richter, der „Notgeldpapst” gestaltete zudem eine umfangreiche Ausstellung von Halleiner Notgeldmünzen und Notgeldscheinen. Ein neuer, 60 Druckseiten umfassender Katalog mit wissenschaftlichen Beiträgen sowie eine einstündige Rundfunksendung am 10. Juli 1989 mit Fritz Schwärz waren motivierende  Rahmenaktivitäten.

Dieser erfolgreichen Veranstaltung waren aber schon vor 1988 verschiedene numismatische Aktivitäten vorausgegangen. Bereits im Dezember 1982 hielt Günther Rohrer an einem Vereinsabend der 1980 gegründeten „Freunde der Salzburger Geschichte” einen Vortrag über Salzburger Münzen. 1986 und 1987 erschienen in der von Dr. Peter F. Kramml und Günther Rohrer redigierten Vereinspublikation „Salzburg Archiv” bereits erste numismatische Beiträge von Mag. Peter Macho: „Salzburger Ansichten auf Münzen und Medaillen” (Salzburg Archiv 2, 1986) und „Die Weihemedaille des Erzbischofs Sigismund von Schrattenbach” (Salzburg Archiv 4, 1987). Rudolf Richter hielt vor dem Gesamtverein einen Vortrag über „Das Salzburger Notgeld”, dem der Beitrag „Notgeld in Salzburg” im Salzburg Archiv Bd. 6 folgte.

Nach Vorgesprächen im Mai 1988 bei der 45. Münzauktion der Firma Lanz in München und weiteren Gesprächen mit Salzburger Münzsammlern, lud der Vorstand der Freunde der Salzburger Geschichte im Januar 1989 15 Sammler und Wissenschafter zu einem Treffen ein, bei dem die Installierung einer Sektion „Salzburger Numismatik” unter dem Dach der Freunde der Salzburger Geschichte beschlossen wurde. Das konstituierende Treffen der Sektion fand am 21. Januar 1989 im Hotel Elefant statt. Es wurde beschlossen, monatliche Treffen durchzuführen. Alle Mitglieder der Sektion sollten dem Gesamtverein angehören. Die Sektionsleitung übernahm Dir. Josef Leopolder, der ab 1991 auch in den Vorstand der Freunde der Salzburger Geschichte kooptiert war.

Rasch entwickelte sich ein reges Sektionsleben. Im Jahr 1989 fand ein Besuch bei der Tiroler Numismatischen Gesellschaft (TNG) statt, Dr. Domenig lud zu einem geselligen Treffen anlässlich eines Gegenbesuchs der TNG und Dir. Leopolder veranstaltete ein Sektionstreffen in seinem Haus in Henndorf am Wallersee. Monatliche Treffen im „Elefanten” sowie Vorträge von Sektionsmitgliedern, wie etwa „Der Münzfund von Werfen” von SR Dr. Karl Ehrenfellner, sowie umfangreiche Publikationen im Rahmen des Salzburg Archivs zeigen, wie intensiv die numismatische Aktivität des ersten Jahres war. Band 7 des Salzburg Archivs brachte einen Nachdruck von Karl Rolls „Die Schaumünzen auf die Salzburger Emigration”. Auch der 8. Band war dem Altmeister der Salzburger Numismatik gewidmet. Auf 350 Druckseiten wurde eine Auswahl von Aufsätzen Karl Rolls zur Salzburger Numismatik abgedruckt. Beide Bände wurden dankenswerterweise durch die Münzhandlung Günther Schwaighofer mitfinanziert. Im folgenden Aufsatzband (Salzburg Archiv 9) erschien der Beitrag „Hans Oswald Goldseisen. Ein Salzburger Pfennigmeister” von Klaus Wagner.

Salzburg Archiv Band 8, KARL ROLL, Salzburg 1989

Salzburg Archiv 8 mit Aufsätzen von Karl Roll.

1990 besuchte die Sektion Salzburger Numismatik das Münzkabinett im Kunsthistorischen Museum in Wien. Nach einem geselligen Heurigenbesuch am Vorabend führte Direktor Dr. Helmut Jungwirth durch die Sammlung und bot den 13 Teilnehmern die Möglichkeit zur ausführlichen Besichtigung verschiedener numismatischer Bestände. Sogar der Stahlschrank mit den Rübentalern wurde für die Besucher aus Salzburg geöffnet.

“Urgestein” der Salzburger Numismatischen Gesellschaft

Geselliges Beisammensein am Vorabend des Besuchs im Wiener Münzkabinett 1990. Zwei Repräsentanten des „Urgesteins” der Numismatik, Gustav „Gustl” Esthofer und
Präsident Dir. Josef Leopolder (von links).

Besuch im Wiener Münzkabinett 1990

Zwei Spezialisten bei der Arbeit im Wiener Münzkabinett: Mag. Peter Macho und Günther Rohrer.

Im Band 10 des Salzburg Archivs berichtete Dr. Peter F. Kramml über die bisherigen Aktivitäten der Sektion Numismatik und Klaus Wagner veröffentlichte seinen Aufsatz „Ein fehlerhafter Stempel des Salzburger Medailleurs Franz Matzenkopf”. Auch aus seiner Feder stammt der 1990 erschienene „Katalog der Abbildungen Salzburger Münzen und Medaillen nach Typen”.

Das Jahr 1991 begann mit zwei Misserfolgen. Eine der Landes-Hypothekenbank angebotene Ausstellung „W. A. Mozart als Motiv auf Münzen und Medaillen” konnte nicht realisiert werden und die von Dr. Helmut Zöttl angeregte Sonderausstellung im Salzburger Museum C. A., die in Zusammenarbeit mit dem Münzkabinett Wien und der Österreichischen Nationalbank durchgeführt werden sollte, kam trotz intensiver Bemühungen und Verhandlungen in Wien nicht zustande.
Die Sektion unternahm eine Fahrt nach Hall, wo das 20jährige Bestehen der Tiroler Numismatischen Gesellschaft gefeiert wurde. Bei der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde hielt Dr. Peter F. Kramml einen Vortrag über „Die Münzen und Medaillen der Salzburger Erzbischöfe”. Mag. Peter Macho lieferte für den Band 12 des Salzburg Archivs den Aufsatz „Wolfgang Amadeus Mozart - Medaillen und Schaumünzen 1791-1991″, der auch als Sonderabdruck erschien.
Im Jahr 1992 wurde der erfreulichen Entwicklung der ersten Jahre Rechnung getragen und die Sektion Salzburger Numismatik der Freunde der Salzburger Geschichte in „Salzburger Numismatische Gesellschaft” (SNG) umbenannt und folgender Vorstand gewählt: Präsident Dir. Josef Leopolder, Vizepräsident Dr. Karl Ehrenfellner, Sekretär Mag. Peter Macho und Kassier Ferdinand Martin.

September 1992: 13 begeisterte Salzburger Numismatiker in der Staatlichen Münzsammlung in München

September 1992: 13 begeisterte Salzburger Numismatiker in der Staatlichen Münzsammlung in München.

Im Frühjahr und Herbst fanden zwei Besuche in der Staatlichen Münzsammlung in München statt. Beim ersten Besuch führte Prof. Dr. Bernhard Overbeck durch die Sammlung und gab Gelegenheit, die umfangreiche numismatische Bibliothek zu besuchen. Im September lag der Schwerpunkt des Besuchs in München auf der großen Salzburg-Sammlung, wobei auch die ehemaligen St. Petrischen Münzschränke besichtigt werden konnten. Die SNG war komplett vertreten, 13 Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr, seltenste Stücke unter die Lupe zu nehmen.
1992 begann durch die Mitglieder der Salzburger Numismatischen Gesellschaft die Neuordnung der Münzsammlung des Salzburger Museums Carolino Augusteum. Dr. Helmut Zöttl veröffentlichte unter Mitarbeit von Christoph Mayrhofer die ersten eigenständigen Publikationen der SNG, Band 1 und 2 der Schriftenreihe der SNG über Erzbischof Firmian und die Salzburger Emigration. Diese sektionsintern in Form von gebundenen Fotokopien in kleiner Auflage herausgegebenen Broschüren hatten das Ziel, noch vor einer Drucklegung, die Mitglieder „rasch von neuen Erkenntnissen zu informieren”.
Im Oktober besuchten 40 Mitglieder der Vorarlberger Numismatischen Gesellschaft die SNG in Salzburg und besichtigten unter Führung von Dr. Karl Ehrenfellner die Münzen von Wolf Dietrich und Markus Sittikus im Salzburger Museum Carolino Augusteum.

Im April 1993 fand die erste längere Auslandreise der SNG nach Tschechien statt. Dipl.-Ing. Ivo Halacka, Vizepräsident der Tschechischen Numismatischen Gesellschaft, begrüßte die Teilnehmer in Brünn. Am nächsten Tag ging es nach Kremsier, wo die Sommerresidenz der Olmützer Erzbischöfe besichtigt wurde und im Münzkabinett unedierte Salzburger Prägungen zu bewundern waren. Am dritten Tag zeigte Dr. Jan Smerda, Direktor des Münzkabinetts im Mährischen Landesmuseum in Brünn, seine numismatischen Bestände. Nach einem Stadtrundgang
trat die 20-köpfige Gruppe wieder die Heimreise an.

Der Vizepräsident der Tschechischen Numismatischen Gesellschaft Dipl.Ing. Ivo Halacka in Salzburg

Der Vizepräsident der Tschechischen Numismatischen Gesellschaft Dipl.-Ing. Ivo Halacka (Mitte r.) besucht die SNG in Salzburg. Links Dir. Josef Leopolder, rechts Dipl.-Ing. Leopold Guttenbrunner.

Bereits im Juni desselben Jahres erfolgte der Gegenbesuch von Dipl.-Ing. Ivo Halacka mit Gattin in Salzburg. Nach einer Führung durch das SMCA und der Besichtigung der Münzsammlung hielt Dipl.-Ing. Ivo Halacka im Rahmen des Sektionsabends beim „Elefanten” den Vortrag „Interessante staatliche Prägungen der Talerepoche in Böhmen”.
Im September 1993 hatte die SNG wieder Besuch aus Tschechien. Dr. Jan Smerda besuchte in seiner Eigenschaft als Kustos der Münzsammlung im Museum von Kremsier das Salzburger Museum Carolino Augsteum und hielt im Rahmen des Vereinsabends den Vortrag „Die Rarissima der Salzburger Gepräge in der Kremsierer Sammlung und die Geschichte der Entstehung der Sammlung”.
Unter Mitarbeit von Christoph Mayrhofer erweiterte Dr. Helmut Zöttl die Schriftenreihe der SNG um Band 3 über Jakob Ernst Graf Liechtenstein und Band 4 über Andreas Jakob Graf Dietrichstein.

Das Jahr 1994 begann mit einer kleinen Feier. Anlässlich „Fünf Jahre Numismatische Gesellschaft” konnten bereits 18 Mitglieder gezählt werden. Mag. Peter Macho referierte zudem über „Salzburger Medaillen 1810-1945″. Im August konnten die Mitglieder der SNG an einer Führung durch die Sonderausstellung über den Salzburger Komponisten Heinrich Ignaz Franz Biber in der Michael-Haydn-Gedenkstätte in der Erzabtei St. Peter teilnehmen. Eine numismatisch interessante Vitrine mit Münzen und Medaillen sowie Medaillenstempeln aus der Sammlung der Erzabtei hatte Mag. Peter Macho gestaltet.
Im September 1994 fand ein vom Mährischen Landesmuseum Brünn, der Tschechischen Numismatischen Gesellschaft und dem Österreichischen Ost- und Südosteuropa Institut veranstaltetes Kolloquium „Olmützer und Salzburger Münzwesen in der Zeit der Talerwährung” in Kremsier statt. Die SNG war dort durch Präsident Dir. Josef Leopolder und Vizepräsident Dr. Karl Ehrenfellner, Christoph Mayrhofer und Günther Schwaighofer vertreten, die beiden letzteren steuerten zwei Beiträge zu Salzburger Themen bei.

Ende September unternahm die SNG eine dreitätige Reise nach Budapest. Ziel war das Münzkabinett des Ungarischen Nationalmuseums, dessen umfangreiche Sammlung ausführlich besichtigt werden konnte. Besonders die Salzburger Gepräge des Mittelalters, aber auch Münzen und Medaillen des Römisch-Deutschen Reichs waren von großem Interesse. In der noch vom ungarischen Numismatiker Lajos Huszar beschriebenen Sammlung der unter Kaiser Leopold I. geprägten Fünfzehner konnten mehrere Raritäten und Unikate entdeckt werden.Der Kustos der Münzsammlung sowie seine Mitarbeiter brachten den Besuchern größtes Vertrauen entgegen. Sie konnten sich in den Räumen des Kabinetts frei bewegen und selbst Münztabletts zur Besichtigung entnehmen, ein Entgegenkommen, das in anderen Sammlungen unvorstellbar ist.

Neben dem Besuch des Münzkabinetts und des Ungarischen Nationalmuseums wurde auch eine Stadtbesichtigung mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Budapests durchgeführt. Zudem sorgten ausgezeichnete Restaurants dafür, dass der gesellschaftliche Aspekt der Reise nicht zu kurz kam. Auch die Rückreise mit dem Zug ist noch allen Teilnehmern in bester Erinnerung.

Im Dezember 1994 legte Dr. Helmut Zöttl den fünften Band der Schriftenreihe der Gesellschaft zum Thema „Sigismund III. Graf von Schrattenbach, Katalog der Münzen und Medaillen nach Haupttypen” vor. Christoph Mayrhofer beteiligte sich an der Publikation mit neuen Erkenntnissen zur Münzstätte und Klaus Wagner konnte sein umfangreiches Wissen über Schrattenbach im Katalogteil einbringen.

Im Februar 1995 hielt Dr. Fritz Reiff im Rahmen des Sektionsabends den Lichtbildervortrag „Salzburger Goldmünzen in der Eremitage in St. Petersburg”.

Eine dreitägige Fahrt führte die Gesellschaft im Juni nach Graz, in deren Mittelpunkt der Besuch von Schloss Eggenberg stand. Dr. Odo Burböck, Kustos der Münzsammlung des Steirischen Landesmuseums Joanneum, führte durch die ständige Ausstellung der Münzsammlung und zeigte den Mitgliedern der SNG im Anschluss Salzburger Gepräge aus dem Münzkabinett. Als besondere Rarität war die Dreiecksklippe mit dem vierfachen Domweihtaler von 1628 zu bewundern. Eine Führung durch die Prunkräume des Schlosses und ein Besuch im Zeughaus in Graz
rundeten das Programm ab.

Münzsammlung des Steirischen Landesmuseums Joanneum: Vierfacher Domweihtaler als Dreiecksklippe

Eine Salzburger Rarität im Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum ist die Vierfachtalerklippe eines Domweihtalers von 1628 in Dreiecksform.

Im Oktober nahm die SNG an der Eröffnung der Ausstellung „Erzherzog Ferdinand II. und die Türkenkriege in Ungarn. Haller Taler in der kaiserlichen Kriegskasse” teil. Diese in Zusammenarbeit zwischen der Tiroler Numismatischen Gesellschaft, dem Ungarischen Nationalmuseum und der Stadtgemeinde Hall auf der Burg Hasegg realisierte Ausstellung zeigte neben anderen Exponaten 554 Taler des 16. Jahrhunderts, darunter 16 Salzburger Prägungen aus dem Fund von Esztergom. Sechs Fachvorträge anerkannter Numismatiker aus Ungarn und Österreich rundeten das Programm ab.

Als erster Band der Serie von Sonderpublikationen der SNG erschien 1995 das Buch „Die Medaillen Salzburgs 1803-1945″ von Mag. Peter Macho. Dieses in großer Auflage erschienene Werk war vor allem für den Buchhandel gedacht. Das mit rund 300 Abbildungen ausgestattete Buch informiert über alle in Salzburg und auf Salzburger Ereignisse geprägten Medaillen vom Ende des Erzstifts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Aus heutiger Sicht kann gesagt werden, dass der Katalog zu einem unverzichtbaren Zitierwerk geworden ist.

Am 30. April 1996 wurde anlässlich der Eröffnung der Ausstellung zum Tausend-Jahr-Jubiläum der Verleihung des Markt-, Münz- und Mautrechtes an den Salzburger Erzbischof im Salzburger Museum Carolino Augusteum die Sonderpublikation Nr. 2 der SNG vorgestellt.

Die Medaillen Salzburgs 1803 - 1945        SNG: 1000 Jahre Salzburger Münzrecht, Salzburg 1996

Sonderpublikationen Nr. 1 und 2 der Salzburger Numismatischen Gesellschaft: Peter Macho, Die Medaillen Salzburgs 1803-1945, Salzburg 1995; Christoph Mayrhofer und Günther Rohrer (Hg.), Tausend Jahre Salzburger Münzrecht, Salzburg 1996.

„Tausend Jahre Salzburger Münzrecht” stellt in 33 Beiträgen neue numismatische Erkenntnisse vor und weist auf die große Bedeutung des Münzrechts für die Stadt Salzburg hin. Der Band wurde von den Mitgliedern der SNG herausgegeben und im Layout gestaltet. Dass der Band bald nach seinem Erscheinen vergriffen war, lässt auch auf seine inhaltliche Qualität schließen. Zusätzlich zur großen Auflage für den Buchhandel erhielten alle Mitglieder der Freunde das Buch als Salzburg Archiv 21 als Jahresgabe.

Am 28. Juni 1996 konnte Präsident Dir. Josef Leopolder im Rahmen eines Sektionsabends zwei in Maxglan bzw. Rauris gefundene Keltenmünzen an den Direktor des Salzburger Museums Carolino Augusteum Dr. Fritz Moosleitner übergeben. Die Münzen gehörten zu den 1945 dem Museum gestohlenen Beständen und konnten von der SNG auf einer Auktion bei Lanz in München ersteigert und dann als Geschenk dem SMCA übergeben werden.

Für eine Ausstellung im Gemeindeamt von Seekirchen aus Anlass der Jubiläumsfeier „1300 Jahre Seekirchen” gestaltete die SNG die zwei Münzvitrinen mit Münzen und Medaillen mit der Darstellung des Heiligen Rupert und Münzen des Erzbischofs Max Gandolph Graf Kuenburg.

Im Dezember erschien der sechste Band der Schriftenreihe der SNG von Dr. Helmut Zöttl mit dem Corpus der Münzen und Medaillen des Erzbischofs Hieronymus Graf Colloredo.

Die SNG in St. Petersburg

Die elfköpfige Reisegruppe (einer fotografiert) vor dem Hotel in St. Petersburg.

Dr. Vsjevolod Potin (zweiter v.l.) zeigt seine Schätze

Dr. Vsjevolod Potin (zweiter von links) zeigt seine Schätze. Im Vordergrund eine Vitrine mit seltenen Goldmünzen des Römisch-Deutschen Reichs.

Das Jahr 1997 brachte den Mitgliedern der Salzburger Numismatischen Gesellschaft ein ganz besonderes Erlebnis, das wohl zu den eindrucksvollsten in der 25-jährigen Geschichte zählt. Neben den monatlichen Sektionsabenden und einem informativen Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Vetters über die verschiedenen Münzmetalle, war es im Oktober die großartige Reise nach Sankt Petersburg, die allen in bester Erinnerung geblieben ist.
Im Mittelpunkt der Reise stand vor allem der Besuch des Münzkabinetts in der Eremitage, der durch eine persönliche Bekanntschaft eines unserer Mitglieder mit dem Kurator für Europäische Numismatik Dr. Vsevolod Potin dankenswerterweise möglich wurde. Die Gruppe konnte das Münzkabinett an zwei Tagen besuchen und wurde von Dr. Potin geführt und bewirtet. Neben der Besichtigung vieler Salzburger Prägungen aus Mittelalter und Neuzeit konnten auch Fotografien von allen Jefimok-Prägungen auf Salzburger Talern angefertigt werden. Das Münzkabinett der Eremitage in St. Petersburg beherbergt mehr als eine Million Münzen und Medaillen und zählt damit zu den größten Sammlungen der Welt.
Neben der Münzsammlung hatten die Teilnehmer Gelegenheit unter fachkundiger Führung die Kunstsammlungen der Eremitage und eine Reihe anderer Sehenswürdigkeiten in Sankt Petersburg zu besichtigen. Besonders eindrucksvoll war der Besuch in Schloss Peterhof, der zufällig auf den Tag fiel, an dem ein großes Fest zum Abschluss der Saison der Wasserspiele stattfand. Zusätzlich wurde ein eigenes Damenprogramm angeboten, bei dem auch das rekonstruierte Bernsteinzimmer im Katharinenpalast besucht wurde.

Nach mehrjähriger Recherche, dem Besuch der Münzsammlungen in Wien, München, Budapest, Graz, Linz und Salzburg und der Arbeit in vielen privaten Sammlungen, konnte Mag. Ulrich Höllhuber mit Unterstützung von Christoph Mayrhofer 1998 die Sonderpublikation Nr. 3 der Salzburger Numismatischen Gesellschaft „Die Fünfzehner Kaiser Leopolds I. und des Erzstifts Salzburg” fertigstellen. Das Buch enthält neben einer Beschreibung der Münzstätten und einem detaillierten Katalog der Fünfzehner-Prägungen zwischen 1659 und 1704 auch einen Aufsatz von Christoph Mayrhofer über die Fünfzehner in Salzburg sowie einen Katalog der Fünfzehner-Prägungen der Salzburger Erzbischöfe Max Gandolph und Johann Ernst.

Die Fünfzehner Kaiser Leopolds 1.

Sonderpublikation Nr. 3 der Salzburger Numismatischen Gesellschaft: Ulrich Höllhuber, Die Fünfzehner Kaiser Leopolds I. und des Erzstifts Salzburg, mit einem Beitrag von Christoph Mayrhofer, Salzburg 1998.

Bei den Vorarbeiten zur Sonderpublikation Nr. 3 konnte durch ein freundliches Entgegenkommen von Dir. Karl Fischer, dem Vorsitzenden der Gesellschaft Vorarlberger Münzfreunde, der Fund von Sonderberg bearbeitet werden, der unter 1267 Silbermünzen 1107 Fünfzehner-Prägungen enthielt. Der Fund wurde von Mag. Ulrich Höllhuber nach zwei Besuchen in Vorarlberg und gemeinsamen Recherchen mit Christoph Mayrhofer in der Bibliothek des Münchener Münzkabinetts detailliert dokumentiert. Das Ergebnis findet sich abgedruckt im Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins - Freunde der Landeskunde 1998.

Auch zwei Jahrgänge der Haller Münzblätter (Band VI, 12/1998, Nr. 12/13 und 10/1999, Nr. 14/15) wurden von Mag. Ulrich Höllhuber und Christoph Mayrhofer gestaltet. Es erschienen zwei umfangreiche Aufsätze über die Fünfzehnerprägung unter Erzherzog Sigismund Franz sowie Kaiser Leopold I. in Hall. Ein Besuch in der Stempelsammlung des Wiener Münzkabinetts und die Bearbeitung hunderter Prägungen in Museen und Privatsammlungen lieferten die Grundlage für einen detaillierten Walzen- und Stempelkatalog.

Seinen Ausklang fand das Jahr 1998 mit einer von Günther Rohrer organisierten Reise der SNG nach Slowenien und in die Südsteiermark. Dabei wurden unter anderem Pettau (Ptuj) mit dem früher als Pranger verwendeten römischen Orpheus-Denkmal sowie ein Weinkeller besucht, in dem die Teilnehmer eine individuelle Führung und eine bemerkenswerte Weinverkostung erleben konnten.
1999 organisierte Günther Rohrer eine weitere Reise der Salzburger Numismatischen Gesellschaft nach Slowenien. Diesmal standen Laibach, Bled und die Burg von Predjama in der Nähe von Postojna auf dem Programm.

Im Januar 2000 hielt Dr. Friedrich Reiff am Sektionsabend den Vortrag „Münzen der Maria Stuart”. Das Jahr 2001 begann mit der verspäteten „Weihnachtsfeier”. Ab nun bürgerte sich der Brauch ein, die „Weihnachtsfeier” erst am zweiten Freitag des Folgejahres abzuhalten, was sich angesichts der übervollen Termine gegen Jahresende bestens bewährt hat.Die Aktivitäten des Jahres 2001 waren im Mai der Besuch der Wachauer Münzbörse im „Goldenen Schiff” in Spitz, im Oktober ein numismatischer Vortrag von Christoph Mayrhofer im Batzenhäusl in St. Gilgen sowie im November die Fahrt zur Haller Münzbörse der Tiroler Numismatischen Gesellschaft nach Hall in Tirol.

Mit Ausnahme der monatlich im Hotel Elefant stattfindenden Sektionsabende reduzierte sich die Zahl der Aktivitäten der SNG in den folgenden Jahren deutlich. Das Ableben langjähriger und engagierter Mitglieder, zu nennen sind hier besonders Gustav Esthofer, Ferdinand Martin und Dr. Max Domenig, hatte der Gruppe um Präsident Dir. Josef Leopolder viel an Dynamik genommen. Im Januar 2004 wurde das 15-Jahr-Jubiläum der Gründung der Sektion gefeiert, aber mit Ende des Jahres ging mit dem Rücktritt von Präsident Dir. Josef Leopolder eine Ära in der Salzburger Numismatischen Gesellschaft zu Ende. Im Januar 2005 übernahm Vizepräsident Dr. Karl Ehrenfellner die Funktion des Sektionsleiters. Dir. Josef Leopolder wurde aufgrund seiner großen Verdienste um die SNG zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt.

Nach längeren Diskussionen über die künftige Ausrichtung der Salzburger Numismatischen Gesellschaft formierte sich die SNG im Jahr 2007 neu und vereinbarte in Abstimmung mit dem Gesamtverein eine neue Geschäftsordnung. Der für drei Jahre gewählten neuen Sektionsleitung gehörten in der Folge Sektionsleiter Dr. Karl Ehrenfellner, Sekretär Mag. Peter Macho, Schriftleiter Mag. Ulrich Höllhuber und Verwalter und Kassier Karl Heinz Müller an.

Höhepunkt des Jahres 2007 war die Reise der SNG nach Berlin auf Einladung des Direktors des Berliner Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin im Bode-Museum Prof. Dr. Bernd Kluge. Zwölf Teilnehmer verbrachten vier attraktive Tage mit Stadtbesichtigungen und einem ausführlichen Besuch im Münzkabinett. Nach der Begrüßung durch Direktor Dr. Bernd Kluge wurden die Teilnehmer vom Neuzeit-Spezialisten Dr. Wolfgang Steguweit im Studiensaal begrüßt, wo bereits eine Auswahl von Salzburger Münzen für sie vorbereitet war.

Mit mehr als einer halben Million Objekten gehört das Berliner Münzkabinett zu den bedeutendsten numismatischen Sammlungen der Welt. Alleine die permanente Ausstellung umfasst über 4000 Münzen und Medaillen.

Nach der Besichtigung und regem Gedankenaustausch unter den Spezialisten wurden die anderen großartigen Museen auf der Museums-Insel, das Pergamon Museum, die Antikensammlung und das Ägyptische Museum besucht. An den folgenden Tagen besuchten die Mitglieder die wichtigsten Berlin-Highlights, u. a. das Brandenburger Tor und das Archäologische Museum im Schloss Charlottenburg.

Die SNG im Studiensaal des Münzkabinetts im Bode Museum Berlin

Im Studiensaal des Münzkabinetts im Bode-Museum. Dr. Wolfgang Steguweit (links) präsentiert ausgewählte Salzburger Münzen und Medaillen.

Abschluss der gelungenen Reise war eine Spree-Rundfahrt, auf der unter anderem der weitgehend abgebrochene „Palast der Republik” und die neuen Gebäude der deutschen Bundesregierung zu sehen waren. Im Zusammenhang mit dem Besuch des Münzkabinetts in Berlin übernahm die SNG eine Reihe von Münzpatenschaften. Diese sind mit einer Spende verbunden, die zur Anfertigung hochwertiger digitaler Fotos für die Dokumentation der Münzen verwendet wird.

Im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Ausstellung „Geprägte Geschichte - 800 Jahre Münzen im Erzstift Salzburg” vom 28. Juni bis 31. Oktober 2008 im Bergbaumuseum Leogang, an der ein SNG-Mitglied als Privatperson mitgewirkt hatte, kam es zu Kontroversen, die zum Rücktritt des Leiters der Sektion, Dr. Karl Ehrenfellner, führten. Die inzwischen relativ kleine, verbleibende Gruppe der Mitglieder der SNG, deren Vorstand nicht mehr beschlussfähig war, blieb bis 2010 ohne Leiter. Die monatlichen Sektionsabende, welche in der Zwischenzeit im Sternbräu stattfanden, waren zum Teil nur schwach besucht, wurden aber weitgehend aufrecht erhalten. Ende 2010 übernahm Mag. Ulrich Höllhuber die zunächst interimistische Leitung der SNG. Er wurde in dieser Funktion vom Vorstand und anlässlich der Jahreshauptversammlung der Freunde der Salzburger Geschichte bestätigt, mit der Sektionsleitung betraut und auch in den Vereinsvorstand kooptiert.

Um der SNG wieder neuen Auftrieb zu geben und neue Mitglieder zu werben, wurde vom Vorstand der Freunde und von der Sektionsleitung der SNG 2010 ein Projekt gestartet, das eine Münzausstellung, eine Publikation zur Ausstellung, Fachvorträge und einen Münzberatungstag als Rahmenprogramm umfasste. Als Partner für die Durchführung der Ausstellung stellte sich das Museum „Die Bachschmiede” in Wals-Siezenheim unter der Leitung des damaligen Vizebürgermeisters Joachim Maislinger zur Verfügung. Im Verein der Freunde wurde ein vierköpfiges Team (Dr. Peter F. Kramml, Christoph Mayrhofer, Dr. Sabine Veits-Falk und Mag. Ulrich Höllhuber) gebildet, das ab dem Frühjahr 2010 an der Vorbereitung der Ausstellung arbeitete.

Auf Basis eines Konzepts von Christoph Mayrhofer wurde ein Ausstellungslayout entworfen, das mit Hilfe zahlreicher Leihgeber und intensiver Arbeit des Ausstellungsteams erfolgreich realisiert werden konnte. Leihgaben wurden vom Salzburg Museum, dem Keltenmuseum Hallein, der Benediktinerabtei Michaelbeuern, dem Heimatmuseum Bad Reichenhall, dem Stadtarchiv Laufen, dem Institut für Numismatik der Universität Wien und von vielen privaten Leihgebern zur Verfügung gestellt.

Vom Römischen Denar zum Euro

Der Folder der Ausstellung „Vom römischen Denar zum Euro. 2000 Jahre Geld in Salzburg und im benachbarten Bayern”.

Eröffnung der Münzausstellung in der Bachschmiede Salzburg/Wals.

Ausstellungseröffnung am 29. Oktober 2010. Von links: Bürgermeister Ludwig Bieringer,Vizebürgermeister Joachim Maislinger, Ehrenpräsident der SNG Dir. Josef Leopolder, Dr. Sabine Veits-Falk, Christoph Mayrhofer, Dr. Peter F. Kramml, Ehrenbürger der Gemeinde Wals-Siezenheim Bartholomäus Reischl, Mag. Ulrich Höllhuber.

Am 29. Oktober 2010 war es so weit. Die Ausstellung „Vom römischen Denar zum Euro. 2000 Jahre Geld in Salzburg und im benachbarten Bayern” wurde feierlich eröffnet. In zwölf Themenvitrinen wurden die unterschiedlichsten Aspekte der Salzburger Numismatik beleuchtet. Die Themen reichten von den ersten Prägungen der Kelten über Münzen und Rechnungsbücher aus dem Mittelalter, das Problem der Inflation in zwei Jahrtausenden, Papiergeld und Notgeld, Münzfälschungen von den Römern bis heute, bis zu Münzen, die als Schmuck Verwendung fanden. Mehr als 400 Exponate vermittelten zweitausend Jahre Geldgeschichte, zeigten die Zahlungsmittel des täglichen Lebens und dokumentierten den Wert des Geldes in den verschiedenen Zeitepochen.

In acht Flachvitrinen wurde eine umfassende Reihe der in Salzburg und im benachbarten Bayern umgelaufenen Gepräge aus zwei Jahrtausenden präsentiert. Dank einer sehr umfangreichen und großzügigen Leihgabe von Mag. Peter Macho und einiger seltener Stücke aus dem Salzburg Museum konnte eine nahezu lückenlose Chronologie der Münzen vom Denar der Römer bis zum modernen Euro gezeigt werden.

Der dritte Teil der Ausstellung, der die Entwicklung von Geld und Wert seit den 1950er Jahren visualisierte, wurde mit Unterstützung der Salzburger Stadtstatistik realisiert. Auf zwölf großformatigen Schautafeln hatten die Besucher der Ausstellung Gelegenheit, sich in die Fünfziger Jahre des zwanzigsten Jahrhundert zurückzuversetzen. Besonders das ältere Publikum zeigte großes Interesse an den abgebildeten Werbeprospekten, Rechnungen, Preislisten und Speisekarten, aus denen sehr deutlich wurde, wie sich die Preise über die Jahrzehnte entwickelt haben und wie schwer ein direkter Vergleich ist.

Mag. Ulrich Höllhuber; Vom Römischen Denar zum Euro

In acht Flachvitrinen wurde eine Chronologie der Münzen aus zwei Jahrtausenden gezeigt.

Münzberatungstag in der Bachschmiede

Großer Andrang beim Beratungstag für Münzen und Papiergeld in der Bachschmiede.

Neben der Ausstellung, die bis zum 2. Oktober 2011 zu sehen war, organisierte das Ausstellungsteam zwischen Januar und März 2011 vier Fachvorträge zu numismatischen Themen in der Bachschmiede. Den Anfang machte der Direktor des Keltenmuseums Mag. Stefan Moser über „Keltische Münzen in Salzburg und im benachbarten Bayern”. Es folgte Christoph Mayrhofer, der Leiter der Sammlung Numismatik und Geldwertzeichen am Salzburg Museum, mit „2000 Jahre Geld - 2000 Jahre Inflation”. Landesarchäologe Dr. Raimund Kastler referierte über „Die
Römer und ihr Geld - ,Falschmünzer? in Loig”. Den Abschluss machte der Leiter des Salzburger Stadtarchivs und Freunde-Obmann Dr. Peter F. Kramml mit dem Vortrag „Salzburger Notgeld - Ersatzzahlungsmittel und kunstvoll gestaltete Sammlerstücke”. Alle Vorträge stießen auf hohes Interesse und waren gut besucht.

Am 15. Januar 2011 fand in der Bachschmiede ein von den Mitgliedern der Freunde und der SNG veranstalteter Beratungsnachmittag statt, an dem die Besucher Münzen und Papiergeld bestimmen und bewerten lassen konnten. Vier Fachleute aus dem Verein, sowie der Papiergeldspezialist Rudolf Richter, setzten sich detailliert mit den Fragen der mehr als 100 Besucher auseinander.

Münzberatungsteam in Aktion

Münzexperten bei der Bestimmung und Bewertung von Münzen der Besucher des Beratungstages in der Bachschmiede.

Im Mai 2011 erschien die Sonderpublikation Nr. 4 der SNG, gleichzeitig auch Katalog zur Ausstellung in der Bachschmiede „Vom römischen Denar zum Euro. 2000 Jahre Geld in Salzburg und im benachbarten Bayern”. Das von Ulrich Höllhuber, Peter F. Kramml und Christoph Mayrhofer herausgegebene Buch umfasst 232 Seiten und ist mit mehr als 400 Bildern, die fast alle Ausstellungsobjekte zeigen, ausgestattet. Auch diesen Band erhielten alle Freunde-Mitglieder als Jahresgabe.

Vom Römischen Denar zum Euro

Sonderpublikation Nr. 4 der SNG: Ulrich Höllhuber, Peter F. Kramml und Christoph Mayrhofer (Hg.), Vom römischen Denar zum Euro. 2000 Jahre Geld in Salzburg und im benachbarten Bayern.

Doz. Kay Ehling zeigt Mitgliedern der SNG die böhmischen Prägungen der Kelten.

Doz. Dr. Kai Ehling präsentiert seine Ausstellung „Keltengeld. Münzen der Kelten vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer” in der Staatlichen Münzsammlung München.

Das Jahr 2011 bot den Mitgliedern der Salzburger Numismatischen Gesellschaft noch eine Reihe zusätzlicher Aktivitäten. Ende Januar besuchte eine kleine Gruppe die Ausstellung „Keltengeld. Münzen der Kelten vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer” in der Staatlichen Münzsammlung München. Doz. Dr. Kai Ehling führte durch die Ausstellung (Sammlung Flesche) und gab anschließend ausreichend Gelegenheit auch die weiteren Bestände der Sammlung zu besichtigen.

Im Mai 2011 erhielt Dr. Helmut Zöttl den Buchpreis für das Jahr 2010 des Weltverbandes IAPN-AINP für die beste numismatische Publikation des Jahres. Damit wurden seine beiden Bände „Salzburg, Münzen und Medaillen 1500-1810″ (erschienen 2008/2009) von der 1951 gegründeten „International Association of Professional Numismatists” entsprechend gewürdigt. Die Mitglieder der SNG waren zur Preisverleihung in der Max-Gandolph-Bibliothek eingeladen.

Im Oktober 2011 führte die SNG eine Reise nach Hamburg durch. Auf Einladung von Dr. Ralf Wiechmann, Kustos für Numismatik und Mittelalterliche Geschichte im Hamburg Museum, erlebten die Teilnehmer eine äußerst kurzweilige Führung durch die wichtigsten Teile des Museums. Eine Stunde war für das Münzkabinett reserviert, in der die Spezialisten Gelegenheit hatten, im Tresorraum Münzen ihrer Wahl zu besichtigen und zu fotografieren.

Salzburger Münzschätze aus dem Hamburg Museum

Interessante Salzburger Münzen im Tresorraum des Hamburg Museums.

Neben dem Museumsbesuch war noch ausreichend Zeit für die Hamburger Highlights wie Speicherstadt, Elbtunnel, St. Pauli, Modelleisenbahnanlage, Alsterwanderung oder Hafenrundfahrt.

Nachbau der Handelskogge

Bild links: Dr. Ralf Wiechmann (stehend) gibt im Frachtraum einer maßstabsgetreu nachgebauten Hamburger Kogge einen Überblick über die Hamburgische Geschichte.

Die SNG zu Besuch im Münzkabinett des Hamburg Museums

Die Mitglieder der SNG im Münzkabinett des Hamburg Museums - links der Kustos Dr. Ralf Wiechmann.

Die SNG im Studiensaal des Germanischen Museums in Nürnberg. Rechts Kustos Dr. Matthias Nuding

Die SNG im Studiensaal des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Rechts Kustos Dr. Matthias Nuding.

Rarität in Gold im Studiensaal des Germanischen Museums in Nürnberg: Leonhard von Keutschach, Fünffache Dukatenklippe 1513

Rarität in Gold im Münzkabinett des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg: Leonhard von Keutschach, Fünffache Dukatenklippe 1513.

Auch 2012 fanden wieder Sektionsabende der SNG statt. Darüber hinaus wurde im Oktober eine viertätige Reise nach Nürnberg durchgeführt. Zehn Mitglieder reisten mit Zug bzw. Auto an und starteten von einem zentral gelegenen Hotel aus ihre Besichtigungstouren. Neben dem Besuch der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie Kaiserburg, Sebalduskirche, Hauptmarkt, Albrecht-Dürer-Haus, Lorenzkirche und Spielzeugmuseum besuchten einige Teilnehmer auch das Dokumentationszentrum auf dem ehemaligen Reichsparteigelände.

Zentraler Programmpunkt war der Besuch im Germanischen Nationalmuseum, wo der Leiter des Historischen Archivs und des Münzkabinetts Dr. Matthias Nuding die Besucher begrüßte. Die Salzburger Münzen und Medaillen waren im Studiensaal bereits vorbereitet und konnten ausgiebig unter die Lupe genommen und fotografiert werden. Eine Führung durch das Museum mit Schwerpunkt auf Medaillen der Renaissance und des Barock rundeten den numismatischen Teil der Reise ab.

Wie schon in den Jahren zuvor, wurde auch 2013 eine Fahrt durchgeführt, die numismatische und gesellschaftliche Aspekte verbinden sollte. Diesmal ging es nach Stuttgart, um das Münzkabinett im Württembergischen Landesmuseum und andere Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen. An der viertägigen Reise im Oktober nahmen sieben Mitglieder der SNG teil. Wichtigster Programmpunkt der Reise war der Besuch des Münzkabinetts, das eine Reihe interessanter Salzburger Gepräge zu bieten hatte.

Dr. Matthias Ohm, Kurator für Numismatik, hatte im Studiensaal bereits alle Münzen vorbereitet und ließ den Besuchern erfreulicherweise weitgehend freie Hand bei der Besichtigung. Fotografieren war erlaubt, was auch nicht in jedem Münzkabinett selbstverständlich ist. Sehr zum Erstaunen aller Anwesenden fanden die Spezialisten der SNG eine bislang unbekannte Stempelkopplung einer Medaille von Fürsterzbischof Sigismund von Schrattenbach.

Neben dem Besuch des Münzkabinetts konnten die Teilnehmer auch an zwei Führungen „Legendäre Meisterwerke” und „Im Glanz der Zaren. Die Romanows, Württemberg und Europa” teilnehmen.

Die SNG im Münzkabinett des Württembergischen Landesmuseums

Im Münzkabinett des Württembergischen Landesmuseums im Alten Schloss - links Kustos für Numismatik Dr. Matthias Ohm.

In Gruppen oder individuell wurden außerdem die Staatsgalerie, das Kunstmuseum, die Inka-Ausstellung im Linden-Museum, das Mercedes-Museum, das Schloss Ludwigsburg und die Weißenhofsiedlung mit Bauten von Le Corbusier, Mies van der Rohe und Gropius besucht.

Sigismund Schrattenbach: Medaille auf Verdienste u. d. Wissenschaft. (Zöttl 2956) Landesmuseum Stuttgart

Hochseltene Medaille des Fürsterzbischofs Sigismund von Schrattenbach im Münzkabinett des Württembergischen Landesmuseums.

Am 21. Januar 2014 wurde die Salzburger Numismatische Gesellschaft 25 Jahre alt. Rückblickend gesehen waren es 25 Jahre mit einer großen Zahl von numismatischen und gesellschaftlichen Aktivitäten, attraktiven Reisen und Exkursionen, Museumsbesuchen, gemeinsam gestalteten Publikationen, Vorträgen und gemütlichen Sektionsabenden.

Am Anfang standen numismatische Beiträge im Salzburg Archiv und eine erfolgreich organisierte Münzausstellung. Es folgten eine mehrteilige Schriftenreihe über die Salzburger Erzbischöfe und vier Sonderpublikationen der SNG, „Die Medaillen Salzburgs 1803-1945″, der erfolgreiche Band „Tausend Jahre Salzburger Münzrecht”, „Die Fünfzehner Kaiser Leopolds I. und des Erzstifts Salzburg” und der Band zur Ausstellung „Vom römischen Denar zum Euro. 2000 Jahre Geld in Salzburg und im benachbarten Bayern”.
Ab 1990 fanden viele Reisen statt, deren Ziel der Besuch eines Münzkabinetts war, ohne dabei den gesellschaftliche Aspekt außer Acht zu lassen. In besonders guter Erinnerung sind die Reisen nach Sankt Petersburg, Budapest und Kremsier sowie der Besuch von Münzkabinetten in vielen anderen europäischen Städten.
Der SNG-Stammtisch war stets Treffpunkt für Gespräche mit anderen numismatisch Interessierten, bei vielen Treffen wurden Fachvorträge sowohl von Fachleuten als auch Laien gehalten.

25 Jahre SNG, 18. Oktober 2014

Das Jahr 2014 steht ganz im Zeichen des 25-jährigen Bestehens der Sektion. Eine Festveranstaltung im Ständesaal des Salzburg Museum am 18. Oktober 2014 mit einer Reihe numismatischer Fachvorträge und einem interessanten Rahmenprogramm (u. a. einer Stadtführung auf den Spuren von 900 Jahren Münzprägung in Salzburg) stehen auf dem Programm. Im Rahmen der numismatischen Fachvorträge wird Dr. Martin Hirsch, Konservator an der Staatlichen Münzsammlung München, den Vortrag „Salzreich und Münzreich - Überlegungen zur Aussagekraft der Mu?nzschätze des 12. Jahrhunderts im Salzburger Raum” halten. Mag. Anna Fabiankowitsch, Kuratorin am Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums Wien, spricht über „Salzburger Schätze im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums Wien”. Mag. Erich Erker, zuständig für Numismatik & Archiv im Bankhaus Spängler, referiert „Zur Ikonographie der Salzburger Gepräge: Herkunft und Bedeutung ausgewählter Motive” und der Leiter der Sammlung Numismatik und Geldwertzeichen am Salzburg Museum Christoph Mayrhofer hält den Vortrag „In Metall gegraben - Münzen, Medaillen, Siegel und Kupferstiche des Salzburger Meisters Paul Seel”. Ziel ist es, nicht nur das 25-jährige Bestandsjubiläum zu feiern, sondern Salzburg an diesem Tag zu einem Treffpunkt aller numismatisch Interessierten aus dem In- und Ausland zu machen.

Nach den Höhen und Tiefen in der 25-jährigen Geschichte der SNG ist es angebracht, Bilanz zu ziehen und über die Zukunft nachzudenken. In Summe fällt diese Bilanz positiv aus und erfolgversprechend ist auch der Blick in die Zukunft. Kreativität und Engagement der Mitglieder sind die Basis für ein erfolgreiches und attraktives Sektionsleben. Die Fortführung der Reisen mit numismatischem Aspekt, das wieder verstärkte Angebot von Sektionstreffen und Fachvorträgen und die Vorbereitung gemeinsamer Publikationen sollte Grund genug sein, die alten Mitglieder weiterhin an die SNG zu binden und neue Mitglieder für das reizvolle Thema Numismatik zu gewinnen.

Personelles

Leiter der SNG

1989-2005:      Präsident Dir. Josef Leopolder

2005-2008:      Vizepräsident Dr. Karl Ehrenfellner

seit 2010:        Sektionsleiter Mag. Ulrich Höllhuber

Ehrenpräsident

Dir. Josef Leopolder (seit 2005)

Verstorbene Mitglieder

Dr. med. Max Domenig (gest. 14. April 1994)

Gustav Esthofer (gest. 17. Februar 2002)

Primar Dr. med. Günther Schwab (gest. 2006)

Kurt Schubert (gest. 12. April 2008)

Ferdinand Martin (gest. 11. Juni 2010)

Bildnachweis:

Sämtliche Abbildungen stammen von Mitgliedern der SNG bzw. aus dem Archiv der Freunde der Salzburger Geschichte.

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