Salzburger Numismatische Nachrichten

(Salzburger) Münzgeschichte aus Handel, Museen und Wissenschaft - von Münzhandel Peter Macho

Eine “Salzburger” Münze die es gar nicht geben dürfte

Oktober 12th, 2014 by Peter Macho

20 Kreuzer 1814 C Prag mit Titel SALZBURG (Peus 413)

Bei der Auktion 413 von Busso Peus, Frankfurt, findet sich folgendes 20 Kreuzer Stück: Franz I. (II.), 1792-1835, bis 1806 Deutscher Kaiser 20 Kreuzer 1814 C, Prag, mit Titel LO.SAL.WIRC.  J. 173 F Herinek 739 Äußerst selten.

Hier hat der Stempelschneider  in Prag in die falsche Vorlagenkiste gegriffen. Nach dem Ende des selbständigen Erzstifts 1803 regierte Kurfürst Ferdinand, der Bruder von Kaiser Franz 2. (beide wurden in Florenz 1768/1769 als Söhne Kaiser Leopold 2. geboren) bis 1806 das Erzstift. Ab 1804 bis 1806 erscheint auf den 20ern von Kaiser Franz der Titel D. LOTH. VEN. SAL.  (Herzog von Lothringen, Venetien und Salzburg).  1806 bis 1810, als Salzburg Kronland des Kaisertums Österreich wurde, lautete die Umschrift D. LO. SAL. WIRC. ( Herzog von Lothringen, Salzburg und Würzburg).  Von 1810 bis 1816 wurde Salzburg Bayern zugesprochen, ab 1816 (Salzburg kommt endgültig zu Österreich)  endet die Auflistung Salzburgs auf österreichischen Münztherrentiteln, Salzburg wird endgültig Bestandteil Österreichs.

In Prag wurde 1814 versehentlich ein Reversstempel von 1806, 7, 8 oder 9 als Muster verwendet. Die grosse Seltenheit der Münze zeigt das schnelle Erkennen des Irrtums. Eine grössere Menge dieser Münzen im Umlauf hätte zu diplomatischen Misstimmigkeiten mit dem Königreich Bayern geführt !

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