Zur Salzburger Pfennigprägung zwischen 1461 und 1499:
In der gängigen Literatur zur mittelalterlichen Münzprägung in Salzburg ist immer die Rede davon dass die Pfennigprägung 1461, mit dem Ende der Regierung von Erzbischof Sigismund von Volkersdorf, eingestellt wurde. Erst 1500 begann Leonhard von Keutschach wieder mit der Prägung (von erstmals datierten) Pfennigen.
Damit findet sich ein Loch von 40 Jahren in der von 990 bis 1810 durchgehenden Salzburger Münzgeschichte. Gerade kurz vor 1461 erreicht die Münzstätte Salzburg mit der Prägung des zweiten Salzburger Goldguldens einen Höhepunkt der Prägekunst. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass in der Münzstätte, die sich zu dieser Zeit ihrem 500 jährigen Bestandesjubiläum nähert, die Arbeit für 40 Jahre eingestellt wird.
Meines Erachtens sind einige der unzähligen Wappenpfennigvarianten des 15. Jahrhunderts in die letzten 40 Jahre zu legen, welche ist allerdings schwierig zu erkennen. Neben diversen Urkunden nach 1461 mit der Erwähnung von SALZBURGER PFENNIGEN bestärkt mich vor allem eine Urkunde aus dem Stift Admont in dieser Meinung:
Am 16. September 1476 bestätigt Jakob Schönperger, Bürgermeisters zu Salzburg, dass ihm Abt Johann III. von Admont das admontische Haus daselbst “an der Porten” gegen einen jährlichen Zins von vier Pfund Pfennig und die Beherbergung der Leute des Klosters erbrechtlich verlassen hat. In dieser in Salzburg verfassten Urkunde heisst es in Zeile 11 Mitte:
“VIER PFUND PFENNIG GUTER LANDESWERUNG ZU SALZPURG”
Der Bürgermeister von Salzburg sollte eigentlich wissen, ob in seiner Stadt Pfennige geprägt werden ?
Quelle der Urkunde: Admont, Stiftsarchiv Sss - 32, in: monasterium.net, URL <http://monasterium.net/mom/AT-StiAAdm/Urkunden/Sss-32/charter>, accessed at 2017-08-26Z
Posted in Miscellen zur Salzburger Münzgeschichte, Mittelalter
Januar 13th, 2022 at 03:21
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