Hieronymus Colloredo Talerrarität bei WAG Auktion 52, 8.,9. Febr. 2010

Bei der 52. Auktion der Westfälischen Auktionsgesellschaft am 8. und 9. Februar in Dortmund werden 15 interessante Salzburger Münzen uund Emigrationsmedaillen angeboten. Das herausragende Stück ist der Taler 1788 des Hieronymus, Graf Colloredo. Der sogenannte “Mehofer Taler” rangiert in der Seltenheit unter den Colloredo Talern an zweiter Stelle hinter dem Löwentaler und vor dem Taler 1803.

Der Taler ist in zweifacher Hinsicht beachtenswert: Er ist der einzige Taler, der unter den Erzbischöfen Sigismund Schrattenbach und Hieronymus Colloredo ( also in einem Zeitraum von 50 Jahren ) NICHT von der Stempelschneiderfamilie Matzenkopf ( Mazakow ) gechnitten wurde, sondern vom Stempelschneider Mehofer ( Zuordnung  unsicher ). Ganz offensichtlich ist der eigene Stil des Talers und der etwas geringere Stempeldurchmesser. Die zweite Besonderheit ist der Typus des Talers: 1772 bis 1786 wurden die Colloredo Taler mit einem hochovalen Wappen geprägt, 1787 ( bis 1789 ) änderte sich der Typ auf das hochstehende knochenförmige Wappen. im Lauf ds Jahres 1789 wurde mit der Prägung des neuen, gerundet rechteckigen Wappens begonnen. Alle diese Taler wurden von Matzenkopf geschnitten und sind mit M signiert. Der Taler 1788 Mehofers ? bildet somit das erste Probestück für den neuen rechteckigen Wappentyp, der dann bis 1803 (mit Matzenkopf Stempeln ) geprägt wurde.

Der unsignierte Porträtstempel Mehofers ? wurde für 2 weitere Prägungen verwendet: in Kombination mit der Knochenwappenseite 1788 ( Matzenkopf ) und der neuen rechteckigen Wappenseite 1789 ( ebenfalls Matzenkopf ). Bei beiden Folgeprägungen wurde der Porträttempel dieses Talers verwendet.