Salzburger Numismatische Nachrichten

(Salzburger) Münzgeschichte aus Handel, Museen und Wissenschaft - von Münzhandel Peter Macho

Salzburg-Museum Die Münzsammlung Spängler

September 14th, 2008 by Peter Macho

Der goldene Tresor im Salzburg MuseumDas Bankhaus Spängler ist in Salzburg eine Institution. Mit seiner nunmehr 180jährigen Geschichte ist das Familienunternehmen das älteste Bankhaus Österreichs.

Die Münzsammlung des Bankhaus Spängler im goldenen Tresor
Bereits Franz Josef Christian Spängler (1758-1819) unterhielt im Rahmen seines Tuch- und Seidengeschäftes eine Sammlung Salzburger Münzen, die zwei Generationen später in die Bank eingebracht wurde. Durch strukturierten Kauf, Verkauf und Tausch zahlreicher Münzen entwickelte sich die bis heute bestehende Münzsammlung. Damit ist diese Münzsammlung nicht nur die weltweit umfangreichste Sammlung Salzburger Münzen, sondern auch die älteste durchgehend gepflegte Kunstsammlung in Salzburg.

Und wie es sich für einen richtigen Schatz gehört, präsentiert das Salzburg Museum im Spängler-Raum in „Salzburg persönlich” rund 100 wertvolle Stücke aus der Münzsammlung des Bankhaus Spängler - darunter Goldmünzen und -medaillen aller Salzburger Landesfürsten von Erzbischof Leonhard von Keutschach (1495-1519) bis Kurfürst Erzherzog Ferdinand (1803-1805) - in einem über und über goldenen Tresor. Dabei sind die kostbaren Stücke prächtig anzusehen: Inschriften, Wappen und Bildnisse machen sie zu kleinen „Denkmälern” für die Fürsten, unter deren Regentschaft sie geprägt wurden. Neben den Münzen illustrieren Porträts von Familienmitgliedern die Ge-schichte des Hauses vom 18. bis ins 21. Jahrhundert ebenso wie ein Stammbaum, der die Verwandtschaft der Familie Spängler mit vielen in Salzburg bekannten Namen verdeutlicht.

Von Südtirol nach Salzburg - vom Gastwirt zum Händler
Der Ursprung der Spänglers liegt jedoch nicht in Salzburg, sondern in Südtirol. Hier führte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts Kaspar Spangler als Gastwirt den heute noch bestehenden „Spanglerhof” in Sand in Taufers/Südtirol. Die Namensbezeichnung leitet sich wohl von der Berufsbezeichnung „Spangler” ab, mit der eine Tätigkeit als Spangenmacher oder Gürtler gemeint ist. Kaspars Sohn Johann (geb. 1627) erhielt 1677 den Wappenbrief, der zwei Löwen mit einer Weintraube im Wappenschild zeigt. Bis heute sind diese Symbole im Logo des Bankhauses erhalten geblieben. Diese Auszeichnung wurde Johann allerdings nicht wegen seiner großen Verdienste, sondern als Zeichen der Loyalität zum Pfalzgrafen und dadurch zu Kaiser Leopold I verliehen - eine finanzielle Basis war dafür Voraussetzung. Auf diese Zeit gehen auch die ersten Beziehungen zu Salzburg zurück, wurden doch vom Spanglerhof aus Handelstransporte über die Birnlücke nach Salzburg durchgeführt. Weintransporte kamen über den rund 2.600 Meter hohen Pass nach Salzburg und Salz wurde in die andere Richtung gebracht. So änderte sich auch allmählich der Berufsstand vom Gastwirt zum Händler.

Der Aufstieg der Spänglers als Salzburger Bürger
Franz Anton (1705-1784), der um 1750 geborene Enkel des Johann Spängler, folgte diesen Handelsbeziehungen und ließ sich 1729 in Salzburg nieder. Durch sein - schon von den Vorfahren bewiesenes - Geschick und seine Heiratspolitik baute er einen florierenden Tuch- und Seidenhandel am Alten Markt auf. Das Familienwappen ist übrigens heute noch am Gehmacherhaus Alter Markt Nr. 2 zu sehen. 1731 erlangte Franz Anton das Bürgerrecht, und verheiratete sich drei Mal vermögend: 1731 mit Katharina, verwitwete Prez, 1744 mit Anna Elisabeth, verwitwete Lang, und 1755 mit Maria Theresia Trambauer, Tochter eines Wiener Kaufmannes. Für die dritte Eheschließung komponierte Leopold Mozart als Auftragswerk die „12 Menuetti fatti per le Nozze del Signore Francesco Antonio Spangler”. Der Sohn aus der dritten Ehe, Franz Josef Christian (1758-1819), setzte die Familienlinie im Hauptstamm fort. Aus seiner Ehe mit der Bürgermeistertochter Theresia Metzger gingen sage und schreibe 16 Kinder hervor, von denen Alois (1800-1875) das bekannteste war. Er übernahm 1832 die Vertretung der Ersten Österreichischen Sparkasse und damit die damit verbundene Allgemeine Versorgungsanstalt für die Untertanen des Österreichischen Kaiserreiches - gewissermaßen ein Vorläufer der Sozialversicherung. 1833 wurde Alois Spängler bei der ersten demokratisch durchgeführten Wahl in Salzburg Präsident der Wirtschaftskammer. Im Revolutionsjahr 1848 riefen ihn die Salzburger sogar zum Bürgermeister aus, was vom Staat zuerst nicht anerkannt, sondern erst 1854 vollzogen wurde. In den Akten bzw. in polizeilichen Erhebungen wird ihm und seinen Söhnen die Affinität zu den liberalsten Leuten und zur Revolution vorgeworfen. Dennoch wurde Alois Spängler im Amt des Salzburger Bürgermeisters 1859 das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen.

Seine Söhne Alois (1824-1903) und Carl (1825-1902) waren in die Vorgänge der Revolution von 1848 verwickelt beziehungsweise sogar maßgeblich daran beteiligt: Alois, der seinen Namen mit drei andern Salzburgern unter einen Aufruf zur Revolte gesetzt hatte, wurde später ein angesehener Arzt in Steyr. Carl Spängler, über den sogar zeitweise eine Landesverweisung verhängt wurde, heiratete 1855 in die ehemalige Mayr´sche Faktorei ein, die Alois Duregger 1827 erworben hatte. 1828 war die Firma bereits um das Bankgeschäft ausgeweitet worden. In der Folge wurden auch andere Handelsunternehmen, darunter jene des Sigmund Haffner von dieser Faktorey übernommen. Daraus entwickelte sich das bis zum heutigen Tage im reinen Familienbesitz der Familie Spängler befindliche Bankhaus. Weitere Informationen und Fotos zum Bankhaus Spängler sind unter www.spaengler.at im „Pressefach” zu finden.

Hintergrundinformation:
Mag. Peter Husty
Ausstellungskurator

diespaenglersn.pdf

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12 Responses

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