Salzburger Numismatische Nachrichten

(Salzburger) Münzgeschichte aus Handel, Museen und Wissenschaft - von Münzhandel Peter Macho

25 Jahre SNG - Salzburg, 18.10.2014

Oktober 20th, 2014 by Peter Macho

Die 25 Jahr Feier der Salzburger Numismatischen Gesellschaft begann mit einer von Christoph Mayrhofer konzipierten numismatischen Führung durch die Altstadt von Salzburg. Pünktlich um 10:00 Uhr fanden sich Gäste aus Wien, Nieder- und Oberösterreich, Kärnten, Tirol und Vorarlberg bei Schwanthalers Mozartstatue ein.

10:00 Treffpunkt Mozart zur numismatischen Führung

Bei Kaiserwetter (oder sagt man bei uns Erzbischofswetter?) führte Regina Huemer die Gruppe zu den Wirkungsstätten der Salzburger Münzmeister.

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 Um 14:00 Uhr begannen die Festvorträge im prächtigen Ständesaal des Salzburg Museums. Mag. Peter Husty, der Leiter des Salzburg Museums “Neue Residenz” begrüsste die SNG und die mittlerweile zahlreichen Gäste.

 Mag. Peter Husty, Salzburg Museum    Ständesaal im Salzburg Museum

 Anschliessend sprach Dr. Peter F. Kramml, Obmann der “Freunde der Salzburger Geschichte” und der “Salzburger Numismatischen Gesellschaft” einleitende Worte.

 Dr. Peter F. Kramml, Obmann der “Freunde der Salzburger Geschichte”    Info und Süsses für die Gäste

 Der erste Vortrag von Dr. Martin Hirsch von der Staatlichen Münzsammlung - Münzkabinett München führte in die Zeit der Kreuzzüge. In den letzten 15 Jahren wurden im Gebiet des Rupertiwinkels (über 1000 Jahre Salzburger Gebiet; heute Bayern) zwei bedeutende Münzfunde gemacht (Teisendorf und Obing), die für die Typologie, zeitliche Abfolge und Zuordnung zu den Prägestätten Salzburg-Stadt und Laufen neue Perspektiven eröffneten. Dr. Hirsch bot einen Überblick aller Funde (angefangen mit Reichenhall 1753) und zeigte ausgewählte Beispiele seltener Fundmünzen und die Möglichkeiten zeitlicher Abfolgen am Beispiel der Pfennige mit Domdarstellungen.

Dr. Martin Hirsch, Staatliche Münzsammlung München      Salzburger Pfennig

Domansichten auf Pfennigen des 12. Jahrhunderts

 Die Kuratorin Mag. Anna Fabiankowitsch entführte uns dann von Bayern in das Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien. Die Salzburg Sammlung in Wien, die neben München eine der beiden grössten der Welt ist, beinhaltet neben unzähligen mehrfachen Goldstücken den einzigen Goldabschlag des Rübentalers von 1504. Den grössten Zuwachs erhielt sie vor ca. 100 Jahren mit dem Erwerb der Sammlung des Salzburger Altbürgermeisters Gustav Zeller. Frau Mag. Fabiankowitsch zeigte neben den bedeutendsten Goldraritäten auch das Inventarbuch, in dem der Vater Gustav Zellers die Übergabe der Sammlung an seinen Sohn dokumentierte.

Fr. Mag. Anna Fabiankowitsch, Kuratorin am Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums Wien

 In der Pause gab es Gelegenheit für erste numismatische Gespräche (und ein hervorragendes Buffet).

 SNG  Wiener Handel / Wachauer Numismatische Gesellschaft

Tiroler / Vorarlberger Numismatische Gesellschaft    SNG, Mitte: Mag. Ulrich Höllhuber, Leiter der SNG

 Nach der Pause kam Salzburg zum Zug: Mag. Erich Erker, der Kurator der Spängler Sammlung sprach über die Ikonographie der Salzburger Gepräge. Er zeigte die Entwicklung der Traditionen der Heiligendarstellungen (Rupert und Virgil) im Vergleich mit anderen geistlichen Fürstentümern (Mainz, Olmütz,..), dann demonstrierte er eindrucksvoll die Entwicklung der geistlichen Wappendarstellungen auf Münzen und konnte diese auf die römischen (vaticanischen) Vorbilder aus der 2. Hälfte des 16.Jahrhunderts zurückführen.

Mag. Erich Erker, Kurator der Spängler Sammlung     Ikonographie

 Den Abschluss bildete der Vortrag des Leiters der Sammlung Numismatik und Geldwertzeichen am Salzburg Museum, ChristophMayrhofer. Er sprach über den Salzburger Medailleur und Stempelschneider Paul Seel, der als “Allroundgenie” nicht nur die Münzen und Medaillen dreier Erzbischöfe kreierte, sondern auch Siegelstöcke, Wallfahrtsmedaillen und die Druckplatten für unzählige Kupferstiche schuf. Als aussergewöhnlich darf gelten, dass Paul Seel die grossen Amtssiegel der Erzbischöfe mit seiner Signatur PS versehen hat ! Bei der Untersuchung der Seelschen Wallfahrtsmedaillen stiess Chistoph Mayrhofer auf eine weitere Entdeckung: Der “Medailleur” Georg Messenlechner, ein Zeitgenosse Seels, war gar kein Medailleur sondern Verleger, der die Medaillen bei Seel und anderen in Auftrag gab.
Mit diesen interessanten Forschungsergebnissen endete der numismatische Vortragsnachmittag.

 Christoph Mayrhofer, Sammlung Numismatik und Geldwertzeichen, Salzburg Museum   img_0212.JPG

 Der numismatische Tag fand senen Ausklang mit einem gemeinsamen Abendessen im neu und vorbildlich renovierten Gasthof GOLDENE KUGEL in der Salzburger Altstadt.

Abendessen in der Goldenen Kugel, Salzburg

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One Response

  1. 1birthright

    3boatswain…