Juli 29th, 2020 by Peter Macho

Aus einer Sammlung wurde mir ein interessantes Stück gezeigt, das angeblich (nicht genau nachvolllziehbar) im Bereich des Salzburger Flachgaus / Oberösterreich gefunden wurde.
Die Medaille findet sich hier in derr Datenbank www.wallfahrtsmedaillen.at :

Unser vorliegendes nicht ausgestanztes Werkstück dieser Mariazeller Medaille wurde offensichtlich zeitgenössisch als Stallsegen verwendet.
Der Ort der Herstellung dieser Medaille ist nicht bekannt, da sie, wie die meisten mittelgrossen Wallfahrtsmedaillen nicht signiert ist.
Um eine derartige Medaille einer Salzburger Werkstatt zuzuordnen, muss man mehrere Kriterien beobachten:
- das vermehrte lokale Vorkommen in Funden.
- detto vermehrtes Vorkommen in lokalen alten Sammlungen, Nachlässen, Museen und Heimatmuseen.
- zeitgenössische Quellenlage über Lieferungen
- Motiv- und Stilanalogien mit signierten Salzburger Medaillen.
Wenn am Ende mehrere dieser Faktoren zusammenpassen kommt noch ein bisschen Bauchgefühl dazu,und in diesem Sinne würde ich diese Medaille als Produkt der Werkstätte Messenlechner in Salzburg zur Diskussion stellen.
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April 4th, 2020 by Peter Macho

Bei vorliegendem Kreuzer 1660 ist die Jahreszahl an der falschen Stelle (bei 1 Uhr statt 10 Uhr). Abgesehen von den Probekreuzern 1623 ist dies der einzige mir bekannte Kreuzer mit falscher Jahreszahlstellung.
Die Fehlprägungen der Kreuzer 1704 und 1705 des Johann Ernst Thun sind schon länger bekannt, bei diesen ist das Salzburg Wappen in der Mitte falsch eingepunzt und steht daher auf 9 oder 6 Uhr.Diese wurden im Handel öfter falsch beschrieben (wie der obige Guidobald: Jz.bei 1 Uhr), tatsächlich ist bei den Johann Ernst Kreuzern das Salzburg Wappen um90 bzw 180 Grad falsch eingesetzt worden. Man erkennt dies, wenn man die Familienwappenseite auf 12 Uhr fixiert und dann die Münze wendet.

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März 28th, 2020 by Peter Macho

Neulich konte ich eine interessante Fälschung erwerben: einen Pfennig 1677 des Max Gandolph Kuenburg. Der Pfennig wirkt auf den ersten Blick fast echt, am auffälligsten sind die wackligen Buchstaben und die Jahreszahl. Ein Vergleich mit echten Pfennigen zeigt ausserdem, dasss bei Gandolph Pfennigen niemals ein Punktkreis als Einfassung verwendet wird, sondern immer ein Strichkreis.
Das Stück stammt aus der Tschechei und wurde wohl dort neu gefunden.
Zum Vergleich der echte Pfennig:

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März 12th, 2020 by Peter Macho

Das Auktionshaus Dr. Winfried Frühwald versteigert am Samstag den 20. Juni 2020 einen der bedeutendsten Salzburg-Münzbestände aus Privatbesitz der letzten Jahrzehnte. Die Sammlung besticht vor allem durch große Serien aller Salzburger Erzbischöfe in Gold- und Silber. Derartig umfassende Typenserien werden und wurden seit Jahren nicht mehr angeboten. Viele dieser Münzen existieren nur in wenigen Exemplaren weltweit und sind das Ergebnis langer intensiver Sammeltätigkeit. Der komplette Salzburg Teil der Auktion beinhaltet ca. 800 Positionen, darunter viele äußerst billig ausgerufene Lots.

Sehen Sie hier bei Auktionen Frühwald:
https://83872.seu1.cleverreach.com/c/32529695/6213a8951c2d-q6rx0x
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März 1st, 2020 by Peter Macho
ABGESAGT !
Programm: “Numismatische Tage” 2020 in Spitz/Donau
Vortragsabend im “Klosterhof im Weingarten”
3620 Spitz, Kremser-Str. 1
Freitag, 08. Mai 2020, um 19.30 Uhr
Dr. Jirí Militký (Nationalmuseum Prag) spricht zum Thema:
“Keltische Münzen in Niederösterreich”
(Um Anmeldung wird gebeten)
20. Wachauer Münzenbörse in Spitz/Donau
(mit Postkarten, Geldscheinen, Medaillen und Orden)
Gasthof “Goldenes Schiff”, Mittergasse 5
Samstag, 09. Mai 2020, 9-15 Uhr, Eintritt frei !
Neben Angeboten für Münzensammler wird es auch interessante Stücke für Liebhaber von historischen Wertpapieren, Ansichtskarten, Notgeld, antikem Schmuck, Orden und historischen Stichen geben.
Das Institut für Numismatik und Geldgeschichte der Universität Wien ist mit einem Informationsstand präsent und stellt neueste Forschungsergebnisse vor.
Die Münzexperten des Wiener Dorotheums beraten Sie gerne und zeigen die numismatischen Höhepunkte der kommenden Frühjahrsauktion.
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Dezember 21st, 2019 by Peter Macho

Kleeblatt zu Füssen der Ministranten unter dem Weihrauchgefäss.
Vor einigen Wochen machte mich Christoph Mayrhofer, ehemaliger Kustos der Münzsammlung des Salzburg Museums, auf dieses interessante Beizeichen eines sechsfachen Domweihdukatens aufmerksam. Das Kleeblatt findet sich nur auf wenigen mehrfachen Golddukaten und Mehrfachtalerklippen, und zwar auf:
8, 10 und 12 Dukatenstücken mit 42 mm,
8 und 10 Dukatenstücken mit 43 mm,
4 und 6 Dukatenstücken mit 35 mm und
doppelten bis sechsfachen Talerklippen mit 47 mm.

Sechsfacher Dukat auf die Domweihe 1628 mit Beizeichen Kleeblatt. Bild:Macho
Die Geschenkstücke auf die Domweihe wurden nicht nur 1628 geprägt, sondern (wie fast alle Antrittsmünzen und Medaillen der Salzburger Erzbischöfe) während der gesamten Regierungszeit. Die fortwährenden Bedarfsprägungen dienten als besondere Geschenke für verdiente Personen, da es in Salzburg keine zivilen Orden gab.
Das Kleeblatt könnte nun die Signatur eines Stempelschneiders oder die Kennzeichnung einer späteren Prägung (zwischen 1629+ und 1652) sein.
In der gängigen Literatur (Roll, Probszt, Zöttl) finden sich keine Hinweise zu dieser Besonderheit.
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Dezember 21st, 2019 by Peter Macho

Das Auktionshaus Rauch in Wien versteigerte am 14.12.2019 auf seiner 32. e-auction einen Heller mit folgender Beschreibung: “Salzburg-Erzbistum. Wolf Dietrich von Raitenau 1587-1612. (D) Heller 000; (statt Jahreszahl). HZ:- “.
Bei diesem Heller handelt es sich um ein Stück des bisher unbekannten Jahrgangs 1600. In diesem Jahr wurden die Kleinmünzen mit der dreistelligen Jahreszahl (1)600 geprägt, der Aufstrich des Sechsers ist bei Rauchs Stück nicht mehr sichtbar.
Die Jahreszahltypologie sieht man hier bei den 2 Pfennig Stücken:

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Oktober 24th, 2019 by Peter Macho
Das Dorotheum Wien versteigert am 13. November 2019 in Wien eine bedeutende Salzburg Sammlung, in der sich einige Stücke finden, die seit mindestens 50 Jahren nicht am Markt waren:

Halbtalerklippe des Wolf Dietrich mit den beiden Heiligen und der seltenen Wappenrückseite. Die Stempeldarstellung der beiden gotischen Stiftsheiligen Rupert und Virgil wurde seit hrer Kreation 1522 (Matheus Lang) bis unter Wolf Dietrich (Vierteltalerklippen und Mehrfachdukaten) völlig unverändert übernommen.
Erst dieser Halbtalerstempel zeigt die beiden Heiligen in der gewohnten Darstellung, jedoch mit neuem Gewand. Es ist die letzte Darstellung im Rennaissancestil mit beginnenden barocken Elementen.

Taler 1668 des Guidobald. Der seltenste Taler des 17. Jahrhunderts in Salzburg und die 2. Münze ohne Auktionsvorkommen in den letzten 50 Jahren.

Nicht viel weniger selten ist der Zehner des Georg von Kuenburg.
Darüber hinaus bietet das Dorotheum eine grosse Serie von Talern und Talerklippen des Markus Sitticus und andere Seltenheiten an.

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Oktober 12th, 2019 by Peter Macho

Dukat 1768 Brixen, SINCONA

Vergleichsbild: Dukat Salzburg 1768, Sts.Matzenkopf, Bild Archiv Künker München
Die Sincona AG bietet am 22.10.2019 eine äusserst seltene Prägung der Münzstätte Salzburg an: einen der beiden Dukaten, die für das Suffraganatsbistum Brixen in Salzburg gefertigt wurden. Der erste Dukat wurde 1745 für Bischof Künigl geprägt, der zweite und hier angebotene für Bischof Leopold Graf Spaur.
SINCONA: “RDR / ÖSTERREICH. Brixen, Bistum. Leopold Maria Josef von Spaur, 1747-1778. Dukat 1768, Salzburg. Münzmeister Franz Anton Mehoffer. Auf das Goldene Primiz des Fürstabtes. Mit alter Münztasche mit Beschriftungen. 3.46 g. Durst 17-7. Fr. 535. Sehr selten”
Beide Dukaten werden in der Literatur dem Stempelschneider Franz Matzenkopf zugewiesen, die Beschreibung der SINCONA weist jedoch auf Mehofer hin. Von Mehofer, über den man nicht viel weiss, ist nur ein Salzburger Stempel bekannt: der Porträttaler Porträttaler Schrattenbachs von 1767, also sehr zeitnah zur Prägung dieses Dukatens!
Auffällig ist die Signatur auf dem Brixener Dukaten: M zwischen zwei mittigen Punkten. Matzenkopf signierte die Salzburger Münzen: gar nicht (siehe Vergleichsstück), M, M., FM, FMK oder MK, nie jedoch M zwischen 2 Punkten.
Literatur:
Leopold Guttenbrunner, Arbeiten der Stempelschneiderfamilie Matzenkopf für auswärtige Auftraggeber. in: 1000 Jahre Salzburger Münzrecht, SNG Salzburg 1996.
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Oktober 11th, 2019 by Peter Macho

Bei der Auktion von Gorny & Mosch in München findet man die äusserst seltene Antrittsmedaille von Franz Matzenkopf in Zinn, dieses Stück, bei Zöttl mit Nr. 2569 erfasst, ist wohl eine Zinnprobe zu den 8 und 10 Dukatenstücken (Zö. 2526,2527) Lesen Sie hier die Beschreibung des Auktionshauses:
GEISTLICHKEIT. SALZBURG, ERZBISTUM. Leopold Anton Eleutherius von Firmian, 1727 - 1744. Zinnmedaille 1727, von Franz Matzenkopf. Auf seine Wahl zum Erzbischof am 4. Oktober 1727. Büste in geistlicher Tracht nach rechts, darunter FMK / Legatenhut über 6-feldigem Wappen, das ganze auf einer Kartusche, im Abschnitt die Jahreszahl. 40,5 mm. Zeller vgl. 5 (dort mit Signatur Becker und andere Größe). BR. 3943 var. 25,96 g.
Selten, besonders in dieser Erhaltung. Prachtexemplar. Vorzüglich - Stempelglanz
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